Pikler®-Spiel- & Bewegung

Die Bewegungsentwicklung beginnt mit dem ersten Moment nach der Geburt in dem das Kind aus der Schwerelosigkeit des Fruchtwassers in die Welt gleitet und dann -im besten Fall auf Mamas Bauch, oder eine anderen Fläche gelegt wird, und plötzlich zum ersten mal die mächtige Anziehungskraft unserer Erde spürt.


Manche Eltern können beobachten, dass das Kind instinktiv anfängt dagegen zu arbeiten und sein Köpfchen zu heben. Das macht es, um die Brustwarze zu finden und sich nach der Anstrengung nähren zu können. Nicht lange später entdecken die Kinder ihre Hände als wunderbare Werkzeuge, die sie bald auch willentlich steuern lernen. 


Sie spielen mit der Schwerkraft, verlagern ihren kleinen Körper in dem sie zum Beispiel die Beinchen in die Unterlage drücken oder nach oben schwingen um sich bald auf die Seite und dann auch den Bauch drehen zu können um so zum Kriechen und dann zum Krabbeln zu gelangen. 


Das ist der Startschuss um sich hochzuziehen, zu klettern und schließlich das komplizierte Künststück zu vollbringen seinen Körper, dessen Schwerpunkt noch der verhältnismäßig große Kopf ist - auf der kleinen Fläche seiner Füßchen zu balancieren und los zu laufen. 


So nimmt die Bewegungsentwicklung ihren Lauf und jeder dieser wichtigen Entwicklungsschritte ist wichtig um den nächsten machen zu können. In den ersten 2 Jahren hat sich das Gehirn eines Kindes verdreifacht. Jede Bewegung und jeder Sinneseindruck formt sein Gehirn weiter.


Im Spielraum können die Kinder in Begleitung ihrer Eltern selbständig die entwicklungsgerecht vorbereitete Spiel- und Bewegungslandschaft sicher erkunden, ihre kognitiven und körperlichen Fähigkeiten herausfordern und nebenbei soziales Verhalten im Miteinander entwickeln.

 

Bei fachkundiger, respektvoller Begleitung können Eltern erleben, wie ihr Alltag auch zu Hause so gestaltet werden kann, dass die Fähigkeiten der Kinder optimal gefördert werden.  

Ablauf:

Ankommen: Im Raum einfinden, gemütlich machen, erste Gespräche, Ausatmen.

Begrüßungsrunde: sich gegenseitig sehen und zuhören, gemeinsam singen, staunen, spielen, lachen, sich spüren und aufwärmen.

Freispielzeit (Kinder): entdecken, forschen, spielen und bewegen, Freunde finden und das Miteinander üben

Beobachtungszeit: + - 10 Minuten bewusste Achtsamkeit beim Kind. Das bedeutet, dass wir auf dem Boden bei den Kindern sitzen und uns in dieser Zeit mal nicht mit den anderen Eltern unterhalten, sondern bewusst darauf achten, mit was unser Kind sich besonders gerne beschäftigt. 

Reflexionsrunde: Was habe ich gesehen, was kenne ich schon, was war neu, was fand ich toll, wo habe ich Fragen.

Aufräumzeit: wir räumen alle gemeinsam auf.

Abschiedskreis: gemeinsames Singen, freuen, zur Ruhe kommen, verabschieden.

Aufbruch-Zeit: in aller Ruhe wickeln, anziehen, aufbrechen.

Grundlagen

Grundlagen der Arbeit sind vor allem die Erfahrungen und Forschungsergebnisse der ungarischen Kinderärztin Emmi Pikler. Die Pikler-Pädagogik basiert auf dem Wissen, dass eine autonome Bewegungsentwicklung, freies Spiel, respektvolle Kommunikation und aufmerksame Pflege die Grundlage für eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung bilden. Diese Erkenntnisse decken sich aber auch mit den neuesten neurodidaktischen Forschungsergebnissen zu frühkindlichen Lernprozessen.

 

„Der Säugling erlernt im Laufe seiner Bewegungsentwicklung nicht nur sich auf den Bauch zu drehen, nicht nur das Rollen, Kriechen, Sitzen, Stehen oder Gehen, sondern er lernt auch das Lernen.

 

Er lernt Schwierigkeiten zu überwinden. Er lernt die Freude und Zufriedenheit kennen, die der Erfolg als das Resultat seiner geduldigen selbstständigen Ausdauer bedeutet.

Wesentlich ist, dass das Kind möglichst viele Dinge selbst entdeckt. Wenn wir ihm bei der Lösung aller Dinge behilflich sind, berauben wir es gerade dessen, was für seine geistige Entwicklung das Wichtigste ist.

 

Ein Kind, das durch selbständige Experimente etwas erreicht, erwirbt ein ganz andersartiges Wissen als eines, dem die Lösung fertig geboten wird.“

 

Emmi Pikler, geboren 1902 in Wien

Pionierin der kinderorientierten Erziehung.

Der Raum als Erzieher

In einer altersentsprechend vorbereiteten Umgebung können Kinder aus eigener Initiative sich selbst und die Spielmaterialien erkunden, damit experimentieren und in ihrem Rhythmus die nächsten Bewegungsschritte erproben. Sie können ihrem Entdeckungsdrang oder ihrem Ruhebedürfnis freien Lauf lassen. Auf diese Weise entwickelt das Kind sein Äußeres wie inneres Gleichgewicht. Seine Bewegungen werden harmonisch und sicher und seine Ausdauer, sich selbst zu beschäftigen wächst.

Der kompetente Säugling

Wenn wir bereits den jungen Säugling als kompetenten und kooperativen Menschen ernst nehmen und sein Mitwirken beispielsweise beim Wickeln ermöglichen, verändert sich das Zusammenleben mit ihm: Aus Belastung wird eine Quelle der Freude, weil wir die Bedürfnisse des Kindes verstehen lernen und die Verständigung immer besser gelingt. Wir können eine Haltung der Gelassenheit, des Vertrauens und des Verständnisses in die selbstbestimmte Entwicklung und Eigeninitiative des Kindes entwickeln.



Die nächsten Kurse für Kinder 

von 0-3 Monaten, 

von 4-6 Monaten und 

von 7 bis 18 Monaten, 

starten beim TSV Hochdahl ab April 2025 

jeden Donnerstag Vormittag/Mittag 

in Alt-Hochdahl in der Bewegungshalle des "Forums Sandheide", Hilderner Straße 28, Erkrath


Anmeldung/Warteliste über mich (Kontaktformular unten, Email oder WhatsApp).

Die Mitgliedschaft im Verein ist Voraussetzung.

Weitere Fragen beantworte ich gerne auf Anfrage: 

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