Pikler®-Spieltreffs

Der Pikler-Spieltreff ist ein Entdeckungsraum für Kinder und Erwachsene. Hier können die Kinder in Begleitung ihrer Eltern selbständig die vorbereiteten Spiel- und Bewegungsmaterialien für sich entdecken und erkunden und soziales Verhalten im Miteinander entwickeln.

 

Bei fachkundiger, respektvoller Begleitung erleben Eltern, wie ein verlässlicher Alltag gestaltet werden kann, der Orientierung gibt. Sie erkennen, wo wohlgemeinte Förderung diese natürliche Entfaltung stören kann.

Ablauf (so oder ähnlich - je nach Gruppenbedürfnissen): 

Ankommen: Im Raum einfinden, gemütlich machen, erste Gespräche, Ausatmen.

Begrüßungsrunde: gemeinsam singen, kennenlernen, staunen, spielen, lachen, sich spüren und aufwärmen.

Tischzeit (Eltern): gemeinsam frühstücken, Kaffee oder Tee trinken, sich austauschen, informieren, zurücklehnen.

Freispielzeit (Kinder): entdecken, forschen, spielen und bewegen, Freunde finden und das Miteinander üben

Beobachtungszeit: + - 10 Minuten bewusste Achtsamkeit beim Kind. Das bedeutet, dass wir auf dem Boden bei den Kindern sitzen und uns in dieser Zeit mal nicht mit den anderen Eltern unterhalten, sondern bewusst darauf achten, mit was unser Kind sich besonders gerne beschäftigt. 

Reflexionsrunde: Was habe ich gesehen, was kenne ich schon, was war neu, was fand ich toll, wo habe ich Fragen.

Aufräumzeit: wir räumen alle gemeinsam auf.

Abschiedskreis: gemeinsames Singen, freuen, zur Ruhe kommen, verabschieden.

Aufbruch-Zeit: in aller Ruhe wickeln, anziehen, aufbrechen.

 

 

Grundlagen

Grundlagen der Arbeit sind vor allem die Erfahrungen und Forschungsergebnisse der ungarischen Kinderärztin Emmi Pikler. Die Pikler-Pädagogik basiert auf dem Wissen, dass eine autonome Bewegungsentwicklung, freies Spiel, respektvolle Kommunikation und aufmerksame Pflege die Grundlage für eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung bilden. Diese Erkenntnisse decken sich aber auch mit den neuesten neurodidaktischen Forschungsergebnissen zu frühkindlichen Lernprozessen.

 

„Der Säugling erlernt im Laufe seiner Bewegungsentwicklung nicht nur sich auf den Bauch zu drehen, nicht nur das Rollen, Kriechen, Sitzen, Stehen oder Gehen, sondern er lernt auch das Lernen.

 

Er lernt Schwierigkeiten zu überwinden. Er lernt die Freude und Zufriedenheit kennen, die der Erfolg als das Resultat seiner geduldigen selbstständigen Ausdauer bedeutet.

Wesentlich ist, dass das Kind möglichst viele Dinge selbst entdeckt. Wenn wir ihm bei der Lösung aller Dinge behilflich sind, berauben wir es gerade dessen, was für seine geistige Entwicklung das Wichtigste ist.

 

Ein Kind, das durch selbständige Experimente etwas erreicht, erwirbt ein ganz andersartiges Wissen als eines, dem die Lösung fertig geboten wird.“

 

Emmi Pikler, geboren 1902 in Wien

Pionierin der kinderorientierten Erziehung.

Der Raum als Erzieher

In einer altersentsprechend vorbereiteten Umgebung können Kinder aus eigener Initiative sich selbst und die Spielmaterialien erkunden, damit experimentieren und in ihrem Rhythmus die nächsten Bewegungsschritte erproben. Sie können ihrem Entdeckungsdrang oder ihrem Ruhebedürfnis freien Lauf lassen. Auf diese Weise entwickelt das Kind sein Äußeres wie inneres Gleichgewicht. Seine Bewegungen werden harmonisch und sicher und seine Ausdauer, sich selbst zu beschäftigen wächst.

Der kompetente Säugling

Wenn wir bereits den jungen Säugling als kompetenten und kooperativen Menschen ernst nehmen und sein Mitwirken beispielsweise beim Wickeln ermöglichen, verändert sich das Zusammenleben mit ihm: Aus Belastung wird eine Quelle der Freude, weil wir die Bedürfnisse des Kindes verstehen lernen und die Verständigung immer besser gelingt. Wir können eine Haltung der Gelassenheit, des Vertrauens und des Verständnisses in die selbstbestimmte Entwicklung und Eigeninitiative des Kindes entwickeln.



Weitere Fragen beantworte ich gerne auf Anfrage: 

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