Ein kleiner Mensch – und die große Verantwortung
Was wir tun können, um Kinder vor Gefahren zu schützen – und warum Perfektion nicht nötig ist
Einen kleinen Menschen beim Wachsen zu begleiten, ist wahrscheinlich das Schönste – aber auch das Schwierigste und Anstrengendste auf der Welt. Nicht zuletzt, weil überall Dinge lauern, die für Kinder gefährlich, manchmal sogar lebensbedrohlich sein können.
Zum Glück schaffen wir es heute in den meisten Fällen, unsere Kleinen so gut zu begleiten, dass sie irgendwann selbstständig und mit einem gesunden Urvertrauen in die Welt hinausgehen.
Und trotzdem gibt es diese Momente, in denen man denkt: Ich habe doch nur eine Sekunde weggeschaut – und schon ist es passiert.
Babys und Kleinkinder sind manchmal schneller als der Schall. Und so sehr wir uns auch bemühen: Niemand kann Kinder rund um die Uhr zu 100 % vor allen Gefahren schützen.
Ich habe einmal einen Satz gehört, den ich für sehr wahr halte:
„Keine Kindheit verläuft ohne Narben.“
Nach drei eigenen Kindern – und mittlerweile über 20 Jahren Erfahrung mit vielen, vielen anderen – habe ich hier einige Dinge zusammengetragen, die euch als Eltern helfen können, diese herausfordernde Zeit ein kleines Stück einfacher (und sicherer) zu gestalten.
Mein Mann, der bei der Freiwilligen Feuerwehr arbeitet und für Notfälle geschult ist, hat mich bei dieser Liste übrigens unterstützt.
Jeder Weg ist individuell
Jede Familie ist anders – und jedes Kind auch. Deshalb gilt: Nehmt euch aus meiner Liste einfach das heraus, was zu euch und eurem Alltag passt.
Es reicht schon, wenn ihr ein paar potenzielle Gefahrenquellen im Hinterkopf behaltet.
Babyproofing – ist das wirklich nötig?
Als ich das Wort Babyproofing zum ersten Mal hörte, dachte ich ehrlich gesagt: Was für ein Schmarrn!
Eine weitere Nische in der ohnehin schon riesigen Babyindustrie, um Eltern noch mehr Geld aus der Tasche zu ziehen. Wieder so ein Trend aus den USA!
Ich war mir sicher:
Ich werde mein Zuhause nicht in einen gepolsterten Indoor-Spielplatz verwandeln.
Und ehrlich: Ich bin dabei geblieben.
Am Ende habe ich nur zwei Dinge gekauft, die ich heute wirklich weiterempfehlen kann:
☑️ ein Laufgitter
☑️ ein Treppenschutzgitter
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Die wichtigste Regel von Emmi Pikler
Ein Satz, den ich nie vergessen habe, stammt von der ungarischen Kinderärztin und Pädagogin Emmi Pikler:
„Setzt oder stellt euer Kind niemals auf etwas, das es nicht selbstständig erklimmen kann.“
Wenn ihr das beherzigt, seid ihr schon einen großen Schritt weiter.
Und wenn es doch mal sein muss: Sichert den Bereich gut ab – und haltet immer eine Hand am Kind.
Ein Beispiel aus meinem Umfeld:
Eine Freundin setzte ihr Baby zwischen sich und ihren Mann auf die Couch.
Nur ein Moment – und das Kind kippte nach vorne, schlug mit dem Kopf auf den Couchtisch und musste im Krankenhaus genäht werden.
Was viele nicht wissen: Kleinkinder können Höhen noch nicht mit den Augen einschätzen. Für sie fühlt sich eine Couchhöhe oft an wie der Boden – sie verhalten sich entsprechend sorglos.
Erste Hilfe am Kind – bitte, bitte macht einen Kurs!
Ich kann es gar nicht genug betonen:
Lasst euch in Erster Hilfe am Kind schulen.
Zum Beispiel beim Deutschen Roten Kreuz, der Johanniter-Unfall-Hilfe oder der örtlichen Feuerwehr.
Gerade beim ersten Kind ist einem vieles gar nicht bewusst. Und selbst mit Erfahrung vergisst man schnell, welche Gefahren es geben kann – oder wie man im Notfall richtig reagiert.
Ein Auffrischungskurs alle paar Jahre tut gut. Nicht nur wegen des Wissens, sondern auch fürs Gefühl: Ich bin vorbereitet.
Kein Anspruch auf Perfektion – aber auf Bewusstsein
Meine Liste ist im Laufe der Jahre ziemlich lang geworden – und dennoch nicht vollständig.
Aber das muss sie auch nicht sein. Es geht nicht um Perfektion. Sondern darum, ein waches Auge zu behalten und in den wichtigsten Momenten vorbereitet zu sein.
Wenn euch dieser Beitrag geholfen hat oder ihr Ergänzungen habt, schreibt sie gern in die Kommentare. Lasst uns voneinander lernen – denn Elternsein ist kein Wettbewerb, sondern Teamarbeit.
Habt einen sicheren, liebevollen und auch mal chaotischen Familienalltag.
Denn das gehört alles dazu. 💛
Die meisten tödlich verlaufenden Kinder-Unfälle passieren im Straßenverkehr, und zwar zum weitaus größtem Teil im PKW der eigenen Eltern. Wenn ihr nach Autositzen für Kinder schaut, lohnt es sich nach „Reebordern“ zu googeln. Das sind nach hinten gerichtete Sicherheitssitze, die auch für ältere Kinder sinnvoll sind. Sie senken die Unfallschwere erheblich.
Lasst die Kinder NIE! Auch nicht für 2 Minuten in eurem Auto alleine. Euch kann was passieren, und keiner weiß, dass das Kind im Auto ist. Innerhalb von Minuten kann bei Sonnenschein die Temperatur auf über 40 grad und mehr steigen. Ein anderes Auto kann in Eures reinfahren, ein Dieb schlägt eure Autoscheibe ein, die Garage (oder das anliegende Gebäude) kann in Brand geraten, (mein Mann rückt gefühlt 1x die Woche aus, um eine brennende Tiefgarage zu löschen!) das Grundstück wird großflächig abgesperrt… Alles schon passiert! Und es können viele andere unvorhersehbare Dinge passieren!
Bitte nie dem Kind während der Fahrt Essen/Knabberzeug geben. Wenn es sich verschluckt, habt ihr zu wenig Zeit um stehen zu bleiben und euer Kind zu retten. Beim Trinken aus Glasflaschen können beim Bremsvorgang die Zähne ausgeschlagen werden.
Kinder können sich Finger in die Autoscheiben einklemmen. Bitte immer die Kindersicherung einschalten und Kinder nicht am Fensterschalter spielen lassen. Beim Schließen der Türen auf Kinderfinger achten! Türen und Fenster im Auto waren oft gründe für Fingerverlust bei Kindern.
Mein Fazit: Geht so viel wie möglich zu Fuß, um die Verkehrssicherheit zu üben.
Die zweithäufigsten tödlichen Unfälle bei Kindern passieren durch Ertrinken! Planschbecken, Teich, Eimer mit Wasser, Regentonnen und sogar Blumentopfuntersetzer sind eine große Gefahr! Kinder bis 4 Ertrinken lautlos! D.h. sie verfallen in eine Art Starre, sobald Nase und Mund das Wasser berühren. Sie Zappeln nicht und schreien nicht. Kinder, die noch nicht sicher schwimmen können, müssen im Wasser jeden Augenblick beaufsichtigt werden! Schwimmhilfen können sehr gefährlich sein! Sie gaukeln eine gewisse Sicherheit vor, die sie nicht leisten können. Besonders die Schwimmringe, in die die Kinder gesteckt werden können umkippen ohne dass das Kind sich dagegen wehren kann und das Kind ertrinkt kopfüber.
Wenn du einen Gartenteich hast, ist die einzige sichere Methode das Kind vor dem Ertrinken zu bewahren das Trockenlegen des Teiches.
Beim Grillen draußen nur festen Grillanzünder benutzen. Flüssiger Grillanzünder kann explodieren und das Kind, dass sich in genau dieser Höhe befindet schwer verbrennen. Das ist wirklich eine ernste Gefahr! Bei Verbrennungen, die größer als ein halber Arm oder ein halbes Bein sind nicht kühlen sondern 112 rufen! Organversagen und Tod können die Folgen sein.
Spielplätze sind sehr oft nicht für Kinder unter 3 geschaffen. Kinder überschätzen sich dort oft. Auf Spielplätzen kletternde Kinder unter 3 Jahren müssen IMMER von unten „gesichert“ werden. Ich habe einen Querschnittsbruch eines 2-Jährigen von einer Spielplatzkletterwand hautnah miterlebt. Er ist nun 9 Jahre alt und ein fröhlicher kleiner Junge, der aber nicht wieder laufen kann.
Kind mit Fahrradhelm gehört auf ein Fahrrad, nicht auf den Spielplatz. Das Kind nie mit Helm auf dem Kopf spielen, klettern lassen. Strangulationsgefahr!
Schaukeln sollten Kinder nur wenn sie es selbst bereits schaffen hoch zu kommen. Kleinkinder von Schaukeln fernhalten! Sitzhängematten (können sehr praktisch sein) bergen aber eine ähnliche Gefahr, plus die, dass sie noch eine sehr harte und schwere Holzstange haben, die in Höhe eines Babys sein kann, das gerade auf dem Arm getragen wird. Da bitte auch sehr, sehr vorsichtig!
Trampoline sind sehr gefährlich. Sicherheitsnetze sind dringen erforderlich. Es darf sich immer nur eine Person auf einem Trampolin befinden. Nie die Kinder an den Händen ziehen beim Trampolinspringen. Nicht von Trampolin hinunterspringen, nicht darunter verstecken!
Kind nie alleine im Einkaufswagen stehen lassen! Kinder können rausklettern und herunterfallen. Sie können von fremden mitgenommen werden! Dann so schnell wie möglich reagieren und Mitarbeiter um Ausruf bitten; Kind genau beschreiben!
Ebenso wenn ein Kind plötzlich an einem öffentlichen Platz verschwindet. Sofort alle Umstehenden Informieren und das Kind beschreiben! (Passiert gefühlt jedem mal! 60.000 Kinder werden jährlich als vermisst gemeldet! Zum Glück geht es meistens gut aus.) In Freizeitparks schreiben wir den Kindern mit Filzstift die Handynummer auf den Unterarm (es gibt auch SOS-Armbänder zu kaufen)
Bei Laufanfängern die gerne an stark befahrenen Straßen laufen üben wollen, hat sich ein „Kindergeschirr“ gut bewährt; oder ein kleiner Rucksack mit Leine.
Fahrbare Geräte wie Bobby Cars o.ä. sind höchstens ab 2-3 Jahren geeignet, wenn das Kind das Laufen bereits sehr gut beherrscht. Elektronische Autos ö.ä. sind sehr gefährlich und absolut ungeeignet für Kinder, so süß und witzig die auch für uns aussehen.
Die Geschwindigkeit von Laufrädern wird oft unterschätzt. Wir hatten eine Hundeleine an den Sattel befestigt, aber auch die Kinder oft unterschiedlich steile Hügel runter fahren lassen. Sie konnten sich oft sehr schnell sehr gut einschätzen. Fahrradhelm kann auch da schon sehr von Vorteil sein.
Fahrräder mit Stützrädern hatten wir nie. Stützräder bringen dem Kind nicht Fahrradfahren bei. Besser das Laufrad benutzen lassen, bis es das Gleichgewicht halten kann. Dann geht Fahrradfahren von allein.
Manche Fachleute raten vom Kauf von „Springtieren“ oder Springbällen ab. Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht. Sie fallen schnell um, wenn das Kind nicht damit vertraut ist, denn sie sind ja kein stabiles „Turngerät“.
Alle Art von Säulen, Pollern, Bäumen und sonstigen „im Weg“ herumstehende, längliche, nach oben ragende Gegenständen (auch andere kleine Menschen) wirken geradezu magnetisch auf Kinder! Ebenso wie Hundehaufen, Treppen und große Pfützen und Wasserstellen! Es ist unerklärlich, aber es ist so. Nicht wundern!
Der Anteil der Erstickungstode durch zu lange und lose herabhängende Schnüre bei Kindern unter 5 Jahren beläuft sich auf etwa 20%. Z.B. durch herabhängende Jalousiekordeln. Es gibt viele anderen Jalousiearten oder „Slider“ zum Nachrüsten. Lasst Euch da im Baumarkt o.ä. beraten, wenn ihr Schnur-Jalousien zu Hause habt. Herunterhängende Kabel und solltet ihr sichern! Kinder haben sich an bereits Wandlampen erhängt. Manche Dinge können herunterfallen, das Kind erschlagen! Ebenfalls jegliche Art von langen Schnüren, Riemen, Ketten. Kinderklamotten sollten keine Korden, Senkel o.ä. dran haben. Kinder haben sich an Kapuzenpullovern mit Kordeln erhängt! (ein Kind ist neulich durch ein Gebüsch gelaufen und hat sich am Ast erhängt und ist gestorben. Das kann wohl sehr schnell gehen.)
Regale, Schränke an die Wand dübeln (mit Winkeln, die oft dabei sind) Kinder klettern an Regalen hoch, werden davon erschlagen. (Fingerklemmschutz bei Schränken und Schubladen sind meist nicht nötig.)
Gegen das Einklemmen an Türen haben sich Türstopper bewährt.
Lauflernhilfen sind gefährlich und verzögern überdies die motorische Entwicklung des Kindes. Mit hoher Geschwindigkeit prallen Kinder gegen Wände oder Ecken oder stürzen festgeschnallt in der Lauflernhilfe die Treppe herunter. Schwere Kopfverletzungen sind die Folge.
Immer noch zu viele Kinder fallen aus offenen Fenstern! Klettermöglichkeiten an Fenstern entfernen! Kinder auf dem Balkon immer beaufsichtigen! Wagerechte Streben, an den ein Kind hoch klettern kann möglichst zusätzlich absichern!
Klar; Treppen sind gefährlich. Kinder können oft schon gut hoch, aber noch nicht alleine hinunterkrabbeln. Das können sie erst im Laufschritt aufrecht. Dann ist es gut, wenn sie eine gute Festhaltemöglichkeit in ihrer Höhe haben, wo sie sich ALLEINE festhalten könne. Dann sollte sie man auch lassen und auf keinen Fall an der Hand die Treppen hinunterführen! Dabei haben Kinder oft schon schwere Schulterverletzungen erlitten, da das Armgelenk in der Haltung oft aus der Schulter springen kann. Bis sie das gut beherrschen gibt es im Handel oder auch Second-Hand viele verschiedene Treppenschutzgitter zu kaufen. (wenn man einen Aushang in den Kindergarten hängt, bekommt man oft sogar welche geschenkt oder sehr sehr günstig, da viele Leute die sperrigen Dinger wieder los sein wollen) (Der Gitterabstand sollte nicht weniger als 4,5cm und mehr als 6,5cm betragen)
Auch Treppengeländer sind manchmal so, dass Kinder hindurchfallen können. Die sollten ebenfalls gesichert werden.
Es hat sich bewährt die Türklinke, die ein Kind nicht öffnen soll (z.B. Wohnungstür) nach oben zu stellen.
Scheren, Messer, Feuerzeug, Streichhölzer o.ä. in die obersten Schränke, am besten abschließbar!
Rauchmelder retten Leben, weil sie frühzeitig auf Rauchentwicklung aufmerksam machen. Rauchmelder sollten an der Zimmerdecke in der Raummitte bzw. mind. 50 cm von Wänden entfernt nicht in Räumen, in denen normalerweise starker Dampf, Staub oder Rauch entsteht immer in waagerechter Position (auch bei Dachschrägen) nicht in der Nähe von Luftschächten und nicht in starker Zugluft installiert werden.
Energiesparlampen sind extrem giftig, wenn sie kaputt gehen! Kinder wurden geistig behindert (Hirnschäden), nachdem sie die giftigen Dämpfe von kaputt gegangenen Energiesparlampen eingeatmet haben. Wenn eine Birne kaputt geht, sofort den Raum mit dem Kind verlassen. Den Raum sehr gut lüften und die Reste dann in einen Plastikbeutel und luftdicht in die Gefahrenstoff-Sammelstelle bringen. Am besten nur LED-Lampen verwenden.
Steckdosen sollten mit einer FI-Sicherung ausgestattet sein. Am besten vom Eklektiker nachträglich ändern lassen. In einem Badezimmer sollte es Pflicht sein! Die meisten modern eingerichteten Häuser haben das. Zu erkennen an dem Testknopf an der Sicherung, die rausspringt, wenn man den Knopf drückt. Man kann wohl aber auch Steckdosen mit bereits enthaltener FI-Sicherung kaufen. (z.B. von Gira) Garantiert kein „klebenbleiben“ an einer Stromquelle. Nicht nur bei Babys nützlich!!!
Chemikalien wie Spülmaschinentabs, Waschmittel, Putzmittel usw. sollen in dem höchsten Schrank aufbewahrt werden! Besser noch in einem Abschließbarem!
Beim Verschlucken von einer Knopfzelle (Uhr-Batterie) oder ähnlichen sofort ins Krankenhaus! Die darin enthaltene Säure kann zu Magenblutungen führen.
Bereits 1 Zigarettenkippe enthält die Dosis Nikotin, die für ein Kind tödlich sein kann. Beim Verschlucken sofort in die Klinik!
Nach dem ihr merkt euer Kind hat ein Medikament oder eine Chemikalie geschluckt, bitte die Giftnotrufzentrale (0 30-19 24 0) anrufen und den Anweisungen folgen; auf keinen Fall selbst ein Erbrechen herbeiführen oder Wasser trinken lassen; je nach Mittel kann man den Schaden dadurch verschlimmern! Die Verpackung des Mittels unbedingt mit ins Krankenhaus nehmen!
Wir haben unsere Glastüren durch Plexiglas einsetzen lassen. Es gibt auch Splitterschutzfolien, die man draufkleben kann.
Christbaumkugeln oder andere Deko aus Glas ein paar Jahre im Karton lassen und durch Plastik, Filz, Papier oder Holz ersetzen. (auf meinem YouTube-Kanal „Elternatur“ findet ihr eine Anleitung für wunderschöne Fröbelsterne aus Papier! ;-)
Plastiktüten enthalten oft die Warnung „Kein Kinderspielzeug“. Aus gutem Grund! Kinder stülpen sich diese sehr oft auf den Kopf und ersticken.
Giftige Pflanzen am besten aus dem Umfeld von Kleinkindern entfernen. (Efeu und Weihnachtsstern sind z.B. giftig. Bitte googelt einfach Eure Zimmerpflanzen!
Blumenerde ist voll mit Schimmelpilzsporen. Kinder sollten nicht davon essen. Die meisten tun es nicht. Manche schon. Dann gibt es Blumentopfgitter, die man um die Pflanze herum legen kann. Ich hatte einen eingeschnittenen Kreis aus Pappkarton ausgeschnitten und mit Steinen beschwert.
Kinder könnten beim Spielen mit dem Zimmerschlüssel sich oder andere versehentlich in einem Zimmer ein- bzw. ausschließen.
Gardinen entweder so befestigen, dass sie dein Gewicht halten können oder ganz abmachen.
Tischdecken abnehmen. Kinder ziehen sich daran hoch!
Ein Zusammenstoß mit einem schwerem Glastisch oder Steintisch ist weitaus gefährlicher als mit Holz. Kinder sind extrem einfallsreich und ihr kommt nicht darauf, was auch den liebsten Kindern alles einfällt wenn ihr mal nicht hinschaut, um zu testen, ob die die Tischplatte auch wirklich hallt.
Es gibt Klebesschutz aus Gummi, den man drumherum kleben kann. Ich finde ihn extrem hässlich und unpraktisch. Kinder finden schnell heraus wie man es ab fummeln oder Stücke herausbeißen kann. Wir hatten einen aus Glas und Metall bevor wir Kinder hatten und haben so ziemlich alles ausgeschöpft, was es an Ideen dazu gab und haben uns schließlich doch einen anderen Tisch gekauft. Die weiteren Kinder haben weitaus weniger Beulen gehabt.
Über 100 Kinder sind bereits an Luftballons zu Tode gekommen! (ebenfalls die heute modernen „Antistress-Bälle“) Die Haut des Luftballons kann sich auf die Luftröhre legen und zum Tod führen. Verschluckte Teile können Darmverschluss verursachen (ebenso wie Haushaltsgummis)
Taschentuchverpackungen, Tesafilm, Papier, Laub können einen ähnlichen Effekt haben.
Testet euer Spielzeug immer darauf, ob sich Kleinteile davon ablösen können; Autoräder, Plüschtieraugen, Puppenschuhe usw. sollten sich nicht ablösen, wenn ihr mit aller Kraft daran zieht. Verbaute Quietschteile oder Glocken können sich schneller als man denkt herauslösen und in die Luftröhre gelangen.
Tunnel und Zelte, die man „aufploppen“ kann, können gefährlich sein. Die darin eingenähten Drähte können unbemerkt brechen und sich durch das Material bohren und Kinder gefährlich verletzen.
Außerdem können Kinder darunter verletzt/eingquetscht werden, wenn mehrere Kinder damit spielen.
Spielzeug sollte außerdem nicht komisch riechen. Ein stechender Geruch beim Spielzeug ist ein ziemlich sicherer Hinweis auf giftige Inhaltsstoffe.
Hohe Gegenstände wie Stehlampen, Skulpturen, große Vasen, Fernseher, stehende Basketballkörbe… aber auch Hochstühle können zu tödlichen gefahren werden. Unser Hochstuhl ist zwar nach vorne und hinten absolut kippsicher, als das Kind dann seitwärts daran zog fiel das schwere Ding auf die Oberlippe, wo nun Jahre später immer noch eine dicke Narbe ragt. Zum großen Glück sind die Zähne dringeblieben. (einen abgebrochenen Zahn schnell in Kuhmilch legen und zum Zahnarzt fahren)
Haustiere NIE mit Kindern alleine lassen! Gefahr für Haustiere! Kinder sind unberechenbar! ;-) Ernsthaft; Kinder unter 5 Jahren sind besonders gefährdet ins Gesicht gebissen zu werden (wahrscheinlich wegen der Höhe) Hund akzeptieren Kinder oft nicht als ranghöher und fühlen sich schnell bedroht. Die Körpersprache der Kinder entspricht oft einem Fluchttier, was bei manchen Hunden den Jagdtrieb auslöst. Die meisten Hundebisse gehen vom eigenem Familienhund aus.
Hunde und Katzen sollten regelmäßig entwurmt werden. Spul- und Bandwürmer, mit denen sich Hunde häufig infizieren, können auch den Menschen befallen. Die Katzentoilette hatten wir im Gäste-Klo oder im Keller, der den Katzen nur durch die Katzenklappe zugänglich war.
Die meisten behandlungsbedürftigen „Tierunfälle“ mit Kindern passieren statistisch jedoch durch Pferde.
Küche:
Töpfe, Wasserkocher ganz hinten auf der Platte abstellen, Pfannen-/Topfgriffe nach hinten wegdrehen
Kühlschrank, Eistruhe können tödliche „Verstecke“ für Kinder werden.
Spülmaschine; darauf achten, dass der Besteckkorb mit scharfen Messern nicht greifbar ist. Spülmaschinen mit Besteckschublade oben sind besser.
Alle 4 Stunden wird ein Kind in die Notaufnahme eingeliefert wegen Sportflaschen, Schnabeltassen, Flaschen mit Saugern. Erstickungsgefahr! Sauger, Nippel können abgebissen werden, Kinder, die damit herumlaufen schlagen sich die Zähne oder den ganzen Kiefer aus. Ab 6 Monaten: Trinken nur im Sitzen und aus einem (sicherheits-) Glas anbieten! Ebenso wie das Herumlaufen mit Essen kann sehr gefährlich sein!
Die meisten Kinder ersticken an Erdnüssen und Wurststückchen. Es gibt den Spruch: Nüsse erst wenn das Kind „Nüsse“ schreiben kann.
Tip; Einen Spielschrank/Schublade einrichten mit ungefährlichen Dingen.
Badezimmer:
Alle Waschmittel, Rasierer, Toilettenreiniger in den höchsten Schrank oder auf den Schrank. Auch Kosmetika, wie Nagellack, Rasierwasser oder Nagellackentferner!
Klobürste nach oben stellen!
Das Kind beim Baden jede Sekunde beaufsichtigen; Die Babys immer mit mind. einer Hand absichern. Das Bad vorher vorbereiten und alles VORHER griffbereit legen. Temperatur des Wassers prüfen und den Haan für das Heißwasser möglichst unerreichbar vom Kind machen oder eine „Verbrühungschutzarmatur“ einbauen. (Verbrühungen sind immer noch an der Tagesordnung) Ebenso wie Föhn und andere elektrische Geräte sollten außer Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.
Wenn das Bad abschließbar ist, sollte es auch von außen geöffnet werden können. Schlüssel lieber rausziehen! Kinder schließen sich oft aus Versehen in Badezimmern ein. Das kann sehr traumatisch sein.
Mülleimer verschließen! Kinder klettern manchmal auch in die Trommel der Waschmaschine und Trockner!
Bei Oma
Oma ist die Liebste und oft sind wir sehr dankbar, dass sie die Kinder auch mal zu sich nimmt. Leider ist es oft lange her, dass sie Babys in der Wohnung hatte und ihre Wohnung ist alles andere als kindersicher.
Kühlschrankmagnete höher klemmen, Omas bunte Pillen auf dem Nachtschrank nach oben packen, sie bitten die Chemikalien und Doppelherz/Likör unerreichbar zu stellen. Nähzeug unerreichbar in den Schrank packen. Heizdecken verstecken! Sie bitten einige Blumenvasen, Deko oder Zimmerpflanzen höher zu stellen. Opas Werkzeugkasten wieder in den Keller bringen, Omas Hund in einen anderen Raum sperren.
Kinder sind oft vorsichtiger in einer fremden Umgebung und akzeptieren grenzen schneller als Zuhause.
Zuhause ist es besser eine „Ja-Umgebung“ zu schaffen in der man so wenig wie möglich „Nein“ sagen muss. Kinder handeln aus dem Bedürfnis heraus die Welt zu entdecken. Wenn sie etwas interessant finden, man aber nicht möchte, dass es damit „spielt“ sollte man eine Alternative anbieten, in der es dieses spezielle Bedürfnis ausleben kann. (z.B. klopfen – eigenes Kinder-Holz-Werkzeug, dinge ausschütten – eigene Schüsseln und Füllmaterial, sammeln - vieles vom gleichen, Wände bekritzeln- Tapetenrolle und Wachmalstifte, Papier zerreißen- alte Zeitungen…)
Hirnforscher behaupten, unser Gehirn würde nicht wirklich auf das Wort „Nein“ reagieren, oder überhaupt auf Verneinungen. Ihr könnt es einfach testen, wenn ich Euch bitte gerade bitte doch nicht (Auf keinen Fall!) an einen süßen Pinguin mit einer roten Schleife zu denken! …An was denkst du gerade?
Versucht „Anweisungen“ an Eure Kinder möglichst positiv auszudrücken: Anstatt „Mach das NICHT!“ lieber: „Spiel doch lieber mit dem tollen bunten Ball hier!“ So hat man auch noch eine Idee was man als nächstes machen kann. Damit sind Kinder nämlich noch jahrelang überfordert, wenn sie in ein Spiel vertieft sind und man erwartet, dass sie damit aufhören.
Ein „Nein“ ist viel wirkungsvoller, wenn es nur selten gesagt wird, und wenn nach dem „Nein“ auch eine Handlung folgt. Kinder verstehen Körpersprache und Mimik viel eher als gesprochene Sprache. Ein „Nein“ vom Sofa aus gerufen wird das Kind nicht beeindrucken und eher zum weiterprobieren animieren, da es die elterliche Reaktion interessant findet.
Zudem sind „verbotene“ dinge 100-mal interessanter als die erlaubten. Besser ist, wenn man da, wo man es angemessen findet – also bei lebensgefährlichen Dingen- sofort reagiert; denkt daran, wie ihr reagieren würdet, wenn das Kind auf die Straße läuft. Das Kind weiß darauf; das ist wirklich gefährlich! Verständnis für Regeln und Moral entwickeln sich erst viel, viel Später (mit etwa 5 Jahren) und zum größten Anteil aus dem Vorbild und Verständnis für gesellschaftliche Vorgänge heraus, die man miterlebt hat, nicht aus Regeln, die wir „willkürlich“ aufgestellt haben.
Weiterfürhende Links und Quellen:
https://www.kindersicherheit.de/kinderunfaelle-vermeiden.html
https://www.kindergesundheit-info.de/themen/sicher-aufwachsen/sicherheit-im-alltag/
https://www.netdoktor.de/Krankheiten/Erste-Hilfe/Verbrennung-und-Verbruehung-Erst-94.html
https://www.netdoktor.de/Krankheiten/Erste-Hilfe/Vergiftung-Erste-Hilfe-bei-Kin-1419.html
https://www.facebook.com/stuffdutchpeoplelike/videos/1764517750266814/
https://www.parents.com/baby/safety/babyproofing/