Liebe Mama,

 

Deine riesen-großen-kleinen Problemchen,

die Dir in diesem Moment

so unglaublich überwältigend erscheinen, 

werden in ein paar Wochen gelöst,

in ein paar Monaten so gut wie vergessen sein,

und in ein paar Jahren wirst Du nicht glauben,

sie jemals gehabt zu haben.

 

Das einzige was bleiben wird, 

wird die Liebe sein,

die Du in ein kleines Herzchen pflanzen durftest,

von der dieses Menschlein

sein ganzes, restliches Leben lang wird zehren können.

Liebt Eure Sorgenkinder!

 

                                              Malwina

 

Die meisten Eltern sind überzeugt, dass das Baby einige Wochen nach der Geburt nun langsam mal raus haben müsste, was es so mit dem Tag- und Nachtrhythmus auf sich hat. Sie machen sich Sorgen, wenn es nicht so ist, und spätestens mit 5-6 Monaten ist der Geduldsfaden hoch angespannt, weil man dann noch zu hören bekommt, dass das Baby nun nachts -rein theoretisch – keine Nahrung mehr bräuchte.

 

So war es bei unserem ersten Kind. In meiner Verzweiflung habe ich sogar – ich weiß nicht mehr woher – das Buch „Jedes Kind kann schlafen lernen“ in die Hände bekommen und mein armes Kind glatt 3 Tage lang „geferbert“. Heute tut es mir furchtbar leid und manchmal mache ich mir Vorwürfe, wenn ich Charakterzüge bemerke, die die andren beiden von Anfang an Familienbett-schlafenden Kinder nicht haben. Aber ich bin dankbar für diese Erfahrung, denn unser überaus willensstarkes Kind hat uns den richtigen Weg gezeigt.

 

Es gibt natürlich kein allgemein richtig und falsch. Man hört auch schon mal von Eltern, deren Kinder angeblich gerne alleine in ihrem Bett schlafen. Die Regel ist es jedoch nicht. In den Büchern von Dr. Herbert-Renz Polster oder Remo Largo wird erklärt, dass unsere Art – also die Menschen gar nicht überlebt hätten, wenn die Babys nicht dieses „Nacht-Sicherheitsprogramm“ gehabt hätten, durch dass sie sich auch während des Schlafes ständig versichern konnten nicht verlassen worden zu sein, um gegeben falls von wilden Tieren gefressen zu werden.

 

Unser Mutterinstinkt sagt uns das. Wir lassen uns nur zu sehr verunsichern. Es gibt keinen besseren Experten für dein Kind als die Mutter selbst, denn jedes Kind ist anders und jede Mutter und jede Familie die auf dem neuen Lebensweg ihre individuelle Lösung finden muss.

 

Genießt die Minuten oder vielleicht sogar diese Stunde vor dem Schlafen gehen mit euren Kindern. Bei vielen ist das die einzige, bei den meisten die intensivste, liebevollste Zeit mit dem Kind des ganzen Tag. Ich liebe das Beispiel mit dem vollen Speicher aus dem Buch "Die 5 Sprachen der Liebe" von Gary Chapman. Wenn unser Liebesspeicher aufgefüllt ist, können wir selbstbewusst und sicher durch das Leben gehen. Kinder füllen einen großen Teil ihres Speichers mit der Liebe, die sie von ihren Eltern bekommen und können davon bis an ihr Lebensende noch Kraft schöpfen.

 

Nehmt in diesen paar Jahren Euren Job als Eltern ernst! Ihr habt kein Feierabend! Ihr habt einen 24-Stunden Dienst! Jetzt sind die Kinder dran, denn diese brauchen Euch dringend. Ihr seid nicht mehr die Kinder, deren Bedürfnisse sofort erfüllt werden müssen. Ihr habt ein Zeitgefühl. Ihr könnt es schaffen für Eure Bedürfnisse anderweitig zu sorgen. Ihr findet den Weg, der zu euch passt. Jedes Kind ist anders und jedes einzelne zu wertvoll und seine Bedürfnisse zu wichtig, als dass sie zu Opfern billiger und oberflächlicher Ratschläge werden dürfen. Vertraut Euren Kindern, dass sie ihren eigenen, individuellen Schlafrhythmus finden. Passt Euch nicht irgendeinem vorgegebenem Shema an. Eure Kinder sind schneller groß, als Euch lieb ist. Dann habt Ihr noch genug Zeit für Euch selbst.

 

Ein Versprechen kann ich geben; mit 18 Wird das Kind nicht mehr in eurem Bett schlafen. Eigentlich werdet ihr es schneller vermissen als es euch lieb ist. Und schneller als ihr denkt werdet ihr wieder Zeit für Euch haben.

 

Die ersten 3 Jahre des Kindes solltet ihr jedoch da sein. Von der Liebe, die ein Kind in dieser Zeit erfährt wird es sein ganzes Leben noch zehren können. An den seelischen Wunden die es in dieser Zeit erfährt kann es sein ganzes Leben knabbern. Diese 3 Jahre sind auf eure ganze Lebensspanne gesehen nur etwa 2,5% Eures ganzen Lebens. Die anderen 97,5% der Zeit werdet ihr zum größten Teil für Euch und für andere Sachen haben dürfen! Versprochen!

Mein Kommentar zu Knast-Zahn´s und Morgenroths "Jedes Kind kann schlafen Lernen"

 

"Wie terrorisiere ich mein Baby" sollte das Buch heißen. Wenn ihr es zu Hause habt: Verbrennt es! Verkauft oder verschenkt es bitte auch nicht weiter!

 

Dr. Ferbers Methode wurde damals von ihm in den USA entwickelt, um psychisch kranken Frauen zu helfen, von den man annehmen musste, dass sie sonst ihren Babys ernsthaft etwas antun könnten. Sie darf laut Dr. Ferber nur an Kindern angewendet werden, die ÜBER 1 Jahr alt sind, da es ansonsten zu ernsthaften psychischen Schäden beim Säugling kommen kann! 

 

Da diese Methode aber gut wirkte, verbreitete sie sich schnell und wurde dann auch von Frau Knast-Zahn und Dr. Morgenroth für dieses Buch übernommen. Seit dem "ferbern" ganz normale Eltern ihre Babys, ohne zu wissen, dass ein Kind unter 3 Jahren kein Zeitgefühl hat; es lebt immer nur im Hier und Jetzt und die 1 Minute kann für das Kind die Ewigkeit bedeuten. Wenn die vertraute Person, also die Mutter einfach weg ist, bekommt das Baby die gleiche Panik, als wäre die sie in dem Moment tot umgefallen. In Studien wurden im Blut der Babys, die -auch nur kurz- verlassen wurden, extrem hohe Dosen des Stresshormons Cortisol nachgewiesen. Dieses Hormon kann die Gehirnentwicklung in dieser empfindlichen Phase schwer beeinflussen.

Aber jede körperlich und psychisch "unversehrte" Mutter bzw. sogar jeder normale Mensch reagiert instinktiv sofort auf das Weinen eines Babys. Dieses Phänomen kennt jede Mutter gut, wenn ihr Baby in einer Warteschlange an der Kasse weint.

 

Das Baby empfindet in dem Moment des Verlassen-Seins absolute Todesangst. Es ist evolutionsbiologisch so geschaffen, dass es  instinktiv spürt, dass es ohne fremde Hilfe absolut sicher sterben würde. Das einzige, was es lernt ist, dass seine Mühen, um sein Leben zu schreien nichts bringen. Es wird irgendwann aufgeben und aufhören zu weinen. Der erhöhte Stresshormonspiegel bleibt aber laut der Studie auch dann noch weiter stark erhöht.

 

Spätestens wenn das Kind krank ist und Fieber bekommt, nimmt man es doch mit ins Bett und dann? Dann geht der ganze Terror von vorne los und ein "normales" Baby wird schon mal bis zu 12 x im Jahr krank. Das Zahnen nicht eingerechnet.

 

Das Argument: "Es wirkt!" ist für mich absolut nicht annehmbar. Natürlich wirkt es. Körperliche Züchtigung ist ebenfalls das am schnellsten wirkende Mittel, um Kinder zu "erziehen". Aber ist es das was wir wollen? Menschen, die sich problemlos unterdrücken lassen? Hört lieber in Eure Herzen und kümmert Euch liebevoll um Eure Kinder, wenn Ihr welche in diese Welt gesetzt habt! 

 

Übrigens hat sogar Dr. Ferber selbst vor dieser Methode gewarnt und seine Empfehlungen zurückgezogen!